Medienmitteilung zur Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes: Ein «Nein» macht den Weg frei für eine bessere Lösung

17. September 2020

Das Luzerner Komitee «Jagdgesetz Nein», dem über 70 Personen aus der Politik, Naturschutz, Forst, Landwirtschaft und Jagd sowie neun Organisation und Parteien angehören, bittet die Bevölkerung am 27. September ein Nein zum missratenen Jagdgesetz in die Urne zu legen.

Mit dem revidierten Jagdgesetz können bedrohte Tiere wie der Feldhase weiterhin gejagt werden. Nicht nur der Feldhase, sondern auch der Birkhahn, das Schneehuhn, die Waldschnepfe und der Schneehase dürfen nach wie vor als beliebte Trophäe gejagt werden. Die Befürworter des missratenen Gesetzes werden nicht müde zu behaupten, die Revision bringe dem Artenschutz einiges an Verbesserungen. Sie verschweigen aber geflissentlich, dass alle Anträge in den Eidgenössischen Räten, die gefährdeten Arten unter Schutz zu stellen, scheiterten. Die Ratsmehrheit wollte von einem stärkeren Artenschutz nichts wissen - auch jene Politiker nicht, die nun versichern, dass das neue Gesetz einen Gewinn für den Artenschutz bringe.

Pro Jahr 4’000 Abschüsse gefährdeter Arten
Die jüngst publizierte Jagdstatistik 2019 weist mehr als 4’100 Abschüsse für diese vier Tierarten auf: 1’669 Feldhasen, 247 Schneehühner, 383 Birkhähne sowie 1’819 Waldschnepfen. Mit dem revidierten Jagdgesetz
wird diese unzeitgemässe Jagd über Jahrzehnte hinaus verlängert. Vergeblich hatte auch Umweltministerin Simonetta Sommaruga das Parlament um einen stärkeren Artenschutz ersucht, namentlich beim
Schneehuhn und beim Birkhahn. Bei beiden Arten gebe es Hinweise, dass die Jagd einen negativen Einfluss auf die Bestandsentwicklung haben kann. Hinzu komme der Klimawandel, der insbesondere das Schneehuhn unter Druck setze, so die Bundesrätin im Parlament. Heute verteidigt Sommaruga das Gesetz als «klassischen schweizerischen Mittelweg».
Nur aus taktischen Gründen wurden der Luchs und der Biber nicht auf die Abschussliste gesetzt. Dies kann sich aber bald ändern. Wenn der Druck im Parlament durch Vorstösse und die Lobbyarbeit der Landwirtschaft
gross genug ist, wird der Bundesrat diese beiden geschützten Arten auf dem Verordnungsweg zur Regulierung freigeben. Nur mit einem Nein zu diesem überladenen und missratenen Gesetz machen wir den Weg frei für eine bessere Lösung.


Luzerner Komitee «Jagdgesetz Nein»
https://jagdgesetz-nein.ch/regionale-komitees/luzern/


Co-Präsidium
Prisca Birrer-Heimo, Nationalrätin SP, Rothenburg - Silvio Covi, dipl. Forstingenieur ETH, Udligenswil - Roland Fischer, Nationalrat glp Kanton Luzern, Udligenswil - Jörg Häfliger, pens. Lehrmittelautor / Präsident WWF Luzern, Luzern - Eva Hiltbrunner, Biobäuerin und -imkerin / Kindergärtnerin, Pfaffnau - Yvonne Hunkeler, Kantonsrätin CVP, Grosswangen - Jonas Ineichen, Präsident JUSO Kanton Luzern, Emmenbrücke - Susanna Ineichen, Präsidentin Tierschutz Luzern, Ballwil - Peter Knaus, Präsident BirdLife Luzern, Luzern - Pascal Ludin, Jäger und Schweisshundeführer, Adligenswil - Luzi Andreas Meyer, CVP / Architekt, Unternehmer, Luzern - Michelle Meyer, Co-Präsidentin Junge Grüne Kanton Luzern / Mitarbeiterin Geschäftsstelle, Luzern - Riccarda Schaller, Co-Präsidentin glp Kanton Luzern - Michael Töngi, Nationalrat Grüne, Kriens - Andrea Wyss, Biologin / Präsidentin, Pro Natura Luzern, Kriens


Organisationen und Parteien
Pro Natura Luzern, WWF Luzern, BirdLife Luzern, JUSO Luzern, Grüne Kanton Luzern, Grünliberale Kanton Luzern, Tierschutz Luzern, Junge Grüne Kanton Luzern, SP Kanton Luzern


Kontakt / Auskunft
Luzerner Komitee «Jagdgesetz Nein»
c/o WWF Luzern
Postfach 7988
6000 Luzern 7


luzernnoSpam@jagdgesetz-nein.noSpamch

jagdgesetz-nein.ch/regionale-komitees/luzern


Fabian Haas, WWF Luzern, 079 576 69 19

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