Das vom WWF Uri initiierte und von der Dätwyler Stiftung unterstützte Wieselprojekt konnte im Jahr 2024 erfolgreich abgeschlossen werden. Während der fünfjährigen Projektlaufzeit wurden zahlreiche ökologische Aufwertungsmassnahmen umgesetzt, um den Lebensraum von Wiesel und anderen Kleintieren im Kanton Uri zu verbessern und ihre Vernetzung nachhaltig zu stärken.
Dank rund 500 Stunden Freiwilligenarbeit und zahlreichen Sichtbeobachtungen wurde das Projekt umfassend begleitet und durch ein systematisches Monitoring ergänzt. Über Informationsmaterialien, Ausstellungen, Stände, Vorträge und Exkursionen gelang es zudem, Landwirt:innen und die breite Öffentlichkeit für die Bedeutung strukturreicher Lebensräume zu sensibilisieren.
Ein besonderes Highlight ist der im Projekt entwickelte Wiesel-Schulbesuchskoffer, mit dem Kinder auch heute noch auf spielerische Weise die spannende Lebensweise von Hermelin und Mauswiesel entdecken können.
Basierend auf den Erfolgen in Uri wurde das Wieselprojekt nun auf weitere Zentralschweizer Kantone ausgeweitet. Die gemachten Erfahrungen und erarbeiteten Informationen stehen zudem auch anderen Projekten zur Wieselförderung und Lebensraumaufwertung als wertvolle Grundlage zur Verfügung.
Hervorzuhebende Erfolge
- Schaffung von über 150 ökologischen Aufwertungsmassnahmen zugunsten der Natur: Der WWF setzte von Ast- über Steinhaufen, zu Buntbrachen bis zu Hecken eine Vielzahl an ökologischen Aufwertungsmassnahmen um. Mit den Wieseln profitieren eine Vielzahl weiterer Tiere und Pflanzen (wie beispielsweise der Neuntöter, ein Vogel der Heckenbrauch, verschiedenen Reptilien wie beispielsweise die Ringelnatter profitieren von warmen Plätzen auf den Steinhaufen, aber auch Säugetiere wie der Igel oder Wildbienen und andere Insekten profitieren unter dem Schirm des Wiesels) von den aufgewerteten und besser vernetzten Lebensräumen.
- Intensives Monitoring: Allein beim Monitoring wurden insgesamt über 500 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Über die fünf Jahre hat man mit sogenannten Spurentunnels zwei Mauswiesel, ein Hermelin und weitere Tiere (Siebenschläfer, Iltisse, Marder, etc.) wissenschaftlich nachgewiesen. Kombiniert mit weiteren Methoden gelang der Nachweis von zusätzlichen 19 Hermelin und drei Mauswiesel (und vier unbestimmte Wieselmeldungen). 296 Meldungen von Tierbeobachtungen gingen aus der Bevölkerung über die Plattform «Wilde Nachbarn Uri» ein.
- Fotowettbewerb: Als Höhepunkt der Beobachtungsmeldungen konnten im Rahmen eines Fotowettbewerb zwei Gewinner prämiert werden: Steinböcke im Unteralptal von Fabian Gnos gewinnt den «Publikumspreis». Das Mauswiesel in der Nähe des Gotthardpasses von Samuel Betschart gewinnt als «Bestes Wieselbild».
- Interaktive Ausstellung: Fast 300 Besuchende von Schulklassen bis Renterinnen besuchten die Wieselausstellung in Altdorf. Mit eindrucksvollen Tierpräparaten, illustrativen Infotafeln und interaktiven Elementen lernten die Besuchenden das Mauswiesel, Hermelin und ihre Bedürfnisse kennen. Die Ausstellung richtete sich an Erwachsene und Kinder. Zudem führten Naturpädagogen 8 Schulklassen durch die Ausstellung.
- Entwicklung Umweltbildungsangebot für Schule: Ein neu entwickeltes Schulbesuchsprogramm vermittelt Kindern und Jugendlichen spielerisch die Lebensweise von Wieselarten. Die Kinder lernen die Unterschiede zwischen Hermelin und Mauswiesel kennen, entdecken die Abhängigkeiten zwischen Räuber- und Beutetieren und erfahren, wie sie selbst die Naturvielfalt fördern können. Der Schulbesuch zum Wiesel ergänzt bestehende Angebot mit einem Fokus auf die Biodiversität in der Kulturlandschaft.
Bilder und Videos
- Hermelin (c) StefanGerth
- Hermelin 2 (c) StefanGerth
- Hermelin Winterkleid (c) StefanGerth
- Ausstellung Führung Erwachsene (c) FabianHaasWWF
- Ausstellung Führung Schule (c) UeliNydegger
- Exkursion (c) SamuelBühlerWWF
- Stand OSoleBio (c) PetraMeyerWWF
- Spurenblatt (c) GraziellaJanettaWWF
- Fotowettbewerb Mauswiesel (c) SamuelBetschart
- Fotowettbewerb Steinboecke (c) FabianGnos
- Hermelinfamilie Bahnhof Steinerberg (c) DorisAmstutz
- Fotofalle Marder (c) WWF Uri
- Fotofalle Rotfuchs bei Spurentunell (c) WWF Uri
Informationsmaterial
- Hermelin und Mauswiesel Portrait
- Wiesel-Fördermassnahmen-Hecke-Altgrasstreifen
- Wiesel-Fördermassnahmen-Asthaufen
- Wiesel-Fördermassnahmen-Steinhaufen
- Factsheet Hermelin und Mauswiesel
- Monitoringresultate Tunnel 2020
- Monitoringresultate Tunnel 2021
- Monitoringresultate Tunnel 2022
- Monitoringresultate Tunnel 2023
- Monitoringresultate Tunnel 2024
- Monitoringresultate Kamera 2022
- Monitoringresultate Kamera 2023
- Monitoringresultate Kamera 2024


