Der grösste Nager Europas
Nachdem der Biber einst in der ganzen Schweiz weit verbreitet war, wurde er im 19. Jahrhundert fast vollständig ausgerottet. Deshalb haben Naturfreunde zwischen 1958 und 1977 an verschiedenen Orten in der Schweiz rund 140 Biber wieder angesiedelt.
Seit einigen Jahren tauchen in den Kantonen Luzern und Zug immer mehr Biber auf. Der Bestand ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Im Winter 2017 / 18 betrug er im Kanton Luzern rund 75 Individuen, verteilt auf 27 Reviere. Der Schwerpunkt der Luzerner Biberpopulation liegt aktuell im Reusstal. So erstaunt es nicht, dass sich aktuell die bekannten Biberreviere im Kanton Zug hauptsächlich entlang der Reuss und der Unteren Lorze sowie deren Zuflüssen befinden. Aber auch im Zugersee werden immer wieder einzelne Individuen gesichtet. Im Winter 2017/18 fand eine systematische Erhebung der Biberpopulation im Kanton Zug statt. Dabei wurden fünf Familienreviere sowie vier Paarreviere mit einem geschätzten Bestand von rund 25 Tieren erfasst.
Wir heissen den Biber herzlich willkommen und setzen uns weiter dafür ein, dass er wieder genügend Raum zum Leben erhält.
Einzigartig im Tierreich ist die Begabung des Bibers, seinen Lebensraum aktiv seinen Bedürfnissen anzupassen. Der Biber schafft ein Mosaik von neuen Biotopen und Strukturen, indem er die Vegetation offen hält, Totholz produziert oder Fliessgewässer zu Teichen aufstaut. Amphibien, wasserlebende Insekten und Larven, Fische, Libellen, Vögel und viele bedrohte Pflanzenarten profitieren davon. Lebensräume mit Bibern sind artenreicher als jene ohne Biber. Zudem können Biberdämme helfen, Hochwasserspitzen zu brechen. Die Dämme sind ausserdem ökologisch wertvoll, weil sie helfen, das Wasser verstärkt im Boden zurückzuhalten.