Freiwilligen sanieren wertvolle Trockensteinmauer

02. März 2023

Gemeinsam mit Freiwilligen hat der WWF Uri alte Trockenmauern saniert. Sie sind für Insekten und Kleintiere überlebenswichtig.

Natursteinmauern sind landschaftsprägende Elemente und bieten in den Ritzen zahlreiche Nischen für diverse Tier- und Pflanzenarten. Sie sind für Insekten und Kleintiere überlebenswichtig. Dies macht sie für die Biodiversität sehr wertvoll, für die einen als Lebensraum und für die anderen als Vernetzungsachse. Im Kanton Uri gibt es eine Vielzahl solcher Trockenmauern. Der WWF half mit Freiwilligen bei der Sanierung.

 

 

Natursteinmauern sind Zeugen traditioneller Landnutzung und des Siedlungsbaus. Die ersten dieser Mauern um Altdorf sind im 15. Jahrhundert nachgewiesen. Sie grenzen Parzellen und Nutzungen ab, stehen bei Böschungen von Wegen oder terrassieren das Gelände. Zumeist entstanden Trockenmauern aus lokalen Steinen, durch das Säubern von Kulturland. Einerseits sind Natursteinmauern landschaftsprägend und bieten anderseits wegen der vielen Ritzen und Nischen zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Insgesamt 120 teils stark gefährdete Pflanzenarten wurden bei einer Erhebung im Gebiet von Altdorf gefunden. Seit 2018 ist der Bau von Trockenmauern in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Viele Kilometer solcher Trockenmauer finden sich im Kanton Uri und müssen immer wieder gepflegt und erneuert werden, auch weil der Wert von Trockenmauern. In Bürglen läuft ein grösseres Sanierungsprojekt der Gemeinde und des Kantons.

 

Freiwilligenarbeit für die Eidechsen

Freiwillige des WWF Uri halfen am letzten Wochenende unter fachkundiger Leitung in dem Vorderen Spiss in Bürglen tatkräftig und sehr engagiert mit, ein Stück der Trockenmauern zu sanieren. Um möglichst schonungsvoll vorzugehen, wird die Sanierung einer bestehenden Mauer etappiert. Besonders wertvoll sind sie beispielsweise für typische Blütenpflanzen am Fuss von Mauern, in Lücken der Mauer oder auf deren Kronen, beispielsweise das Zimbelkraut oder der Mauerpfeffer. Auch die Vielfalt an Tieren ist beeindruckend: von Ameisen über Käfer, Wildbienen, Amphibien bis hin zu den Reptilien. Über die Mauereidechsen beispielsweise konnten sich die Freiwilligen freuen: die neusanierte Mauer wurde gleich in Beschlag genommen.

Die Natursteinmauern haben in der Kulturlandschaft eine lange Geschichte, bieten wichtige Lebensräume für Flora und Fauna und sind bis heute wertvolle Schmuckstücke: Sie zu pflegen, lohnt sich.

 

TV-Beitrag

Fernsehen Tele 1 hat über den Einsatz berichtet: Video

 

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